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Vienna Biennale 2019

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 14.06.2019, 19:51 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 9496x gelesen

Wien [ENA] Die Vienna Biennale 2019, die am 28.Mai 2019 bei einer Pressekonferenz im MAK eröffnet wurde, hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und große Fragen gestellt. Eigentlich will sie die Welt verändern, träumt von alternativen ökologischen und ökonomischen Ansätzen, will das Klima retten, pocht auf eine neue kulturelle Sensibilität und bringt Kunst, Design und Architektur in einer wertbasierten Zukunft ins Spiel.

Es ist eine Suche nach neuen Werten für die digitale Welt und eine Biennale For Change. Ein flimmernder, surrender, von hektischen Video Installationen und elektrischen Smog eingehüllter Ausstellungsraum in den schönen, alten MAK Räumen, die mit "modernen" Kunststoff Materialien ihrer ehemaligen Bestimmung entkleidet sind, nämlich groß, luftig und schön zu sein, und auf ein sogenanntes zeitgemäses Maß reduziert sind, das sich jetzt als "ökosoziale" digitale Moderne stilisiert. Die Vienna Biennale 2019 ist ohne Zweifel eine Hommage an die Technik und letztendlich auch eine Unterwerfung. Es werden zwar gute Fragen gestellt, Möglichkeiten aufgezeigt, aber die Technik als solche nicht berührt.

Gewissermaßen entdeckt Kunst hier die Technik, ist davon fasziniert, verängstigt, hat dafür paranoide und hysterische Antworten bereit und schwelgt in Allmachtsfantasien und Gruselszenarien. In "Uncanny Values" wird künstliche Intelligenz thematisiert, die als "Unheimliches Tal" immer mehr unser Leben prägt. Die Ausstellung "Hysterical Mining" in der Kunsthalle Wien politisiert und nimmt sich dabei emphatisch der "geschlechtspezifizierenden, ethnisierenden und rassifizierenden Vorurteile" an. Revolutionärer Pathos findet sich auch in "Change was Our Only Chance", einem Projekt der Universität für angewandte Kunst. Die Angewandte fordert bedingungslos Veränderungen auf allen Ebenen, in Umwelt, Wirtschaft und Technik.

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